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Die Mieten explodieren nicht nur in Großstädten

KVB-Redaktion vom 22.08.2017

Die Mieten steigen immer weiter in die Höhe und Menschen mit einem Durchschnittseinkommen bleiben bei der Wohnungssuche in den Städten oftmals auf der Strecke. Ein Umzug ist mit hohen Kosten verbunden und diesen finanziellen Aufwand können sich viele nicht mehr leisten. Es bleibt nur der Umzug in die ländlichen Regionen und auch diese Entwicklung hat Folgen. So steigen die Kosten für Immobilien außerhalb der Ballungszentren enorm und auch der Wohnraum wird knapper.

Kein Wunder also, dass aufgrund der Mietpreise in den großen Städten in einem Drittel aller Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland der Wohnraum fehlt. Diese Werte ermittelte zumindest das Gutachterinstitut Prognos. Von 402 Städten und Kreisen sind also 138 betroffen. Laut Prognose finden auch Haushalte mit mittlerem Einkommen nur schwerlich bezahlbaren Wohnraum, so dass Menschen mit geringerem Einkommen vermehrt an den Stadtrand gedrängt werden. Der soziale Frieden könnte auf Dauer gefährdet sein, denn vom Stadtrand bis zum Rand der Gesellschaft ist es nur ein kleiner Schritt. Die Folgen können nur erahnt werden, lassen aber nichts Gutes vermuten.

Viele Paradebeispiele für die aktuellen Entwicklungen

In Deutschland gibt es sieben Städte, die derzeit einen besonderen angespannten Wohnungsmarkt aufweisen. Neben Berlin und Frankfurt am Main, sind dies die Städte Düsseldorf, Hamburg, Köln, Stuttgart und München. Eine Familie, die über ein Durchschnittseinkommen von 2168 Euro netto verfügt, kann sich in diesen Regionen nicht einmal eine 70 Quadratmeter Wohnung leisten, wenn dafür 35 Prozent des Einkommens für die Warmmiete ausgegeben werden müssten. Im Bundesdurchschnitt sieht es aber etwas besser aus. Hier bekommt man für 759 Euro Warmmiete zumindest Wohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 77 Quadratmetern.

Wenn der Umzug zum Problem wird

Die aktuellen Mietpreise stellen viele Menschen vor große Probleme. Ein Umzug in neue Wohnungen ist finanziell nicht mehr machbar und nur mit den entsprechenden Baumaßnahmen könnte sich die Lage entspannen. Damit dieses Ziel erreicht wird, müssten pro Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden. Dieser Meinung ist zumindest Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten. Die Entwicklung der Mieten hat aber auch wirtschaftliche Folgen. Das Geld für Konsum wird knapper, da die Spanne zwischen Mieten und Einkommen immer kleiner wird. So bleibt wenig Geld in der Haushaltskasse und dieses will sinnvoll eingesetzt werden. Spaßkäufe werden zur Ausnahme und die Gefahr von Überschuldung steigt.

Somit wird die Wirtschaft nicht mehr angekurbelt und viele Unternehmen müssen mit finanziellen Engpässen rechnen. Auch das Verkehrsaufkommen nimmt zu, da immer mehr Menschen zur Arbeit pendeln müssen. Diese Entwicklung könnte auf Dauer die Umwelt schwer belasten. Die Folgen werden zudem auf dem Arbeitsmarkt spürbar sein. Unternehmen werden es schwer haben, geeignete Fachkräfte zu finden, da der Wohnungsmarkt angespannt ist. Auch bei der Bundestagswahl am 24. September könnten die Mietpreise in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Der bezahlbare Wohnraum ist dann sicherlich ein Hauptthema.

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