Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
In den deutschen Metropolen fehlen Wohnungen
In Deutschland fehlen fast eine Million Wohnungen. Der Großteil davon entfällt jedoch auf die sieben größten Städte. In den meisten Städten gibt aber noch viele preiswerte Immobilien. Das sagt zumindest eine Studie.
Die Studie „Wohnraumbedarf in Deutschland“ von der Wirtschaftsberatung Prognos hat in Deutschland 138 Städte und Landkreise ausgemacht, wo die Wohnungsmarktlage zumindest angespannt ist. Die Zahl der Haushalte ist in diesen Regionen seit dem Jahr 2011 viel stärker gestiegen, als die Anzahl der neu geschaffenen Wohnungen. Ein Wohnungsmangel ist also vorprogrammiert. In den sieben größten Städten Deutschlands fehlen fast 400.000 Wohnungen. Das betrifft die Städte München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Stuttgart und Düsseldorf. Auch die Ballungsgebiete im Umkreis dieser Metropolen leiden unter der Entwicklung. Ingolstadt und Augsburg sind im Umkreis von München betroffen, Offenbach und der Main-Taunus-Kreis dagegen in der Region Frankfurt.
Ähnlich sieht der Wohnungsmarkt auch in den mittelgroßen Universitätsstädten aus. Durch neue Studenten erleben diese Städte einen regelrechten Ansturm und darauf ist der Wohnungsmarkt einfach nicht vorbereitet. Die Mieten und Kaufpreise in Heilbronn, Münster, Trier, Leipzig, Dresden oder Aachen explodieren regelrecht.
Die Lage in Ostdeutschland ist noch entspannter
Im Gegensatz zu den Großstädten gibt es in Deutschland aber auch noch 264 Städte und Landkreise, bei denen der Wohnungsmangel noch nicht absehbar ist. Die Lage darf hier sogar als ausgeglichen oder entspannt bezeichnet werden. Gerade in Ostdeutschland sind die meisten dieser Regionen zu finden. Viele junge Menschen ziehen wegen des Studiums oder des Jobs in die großen Städte Deutschland, worunter gerade die Regionen zwischen Thüringen und Mecklenburg leiden. Die Gemeinden auf dem Land schrumpfen immer weiter. 43 Prozent der neu geschaffenen Wohnungen entstanden seit 2011 hier, wie die Prognos-Studie eindrucksvoll unter Beweis stellt. Dennoch wurden im gleichen Zeitraum nur halb so viele Haushalte neu gegründet. Als Folge dieser Entwicklung gibt es auf dem Land zahlreiche Wohnungen, die einen Leerstand aufweisen. Dadurch müssen die Eigentümer ihre Immobilien natürlich sehr günstig vermieten, damit sich hierfür auch Interessenten finden. Gerade in den Regionen des Südwestens, als der Pfalz und dem Saarland, sowie der Nordseeküste und in Ostdeutschland ist das der Fall. Auch in vermeintlich attraktiven Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Bayern lassen sich günstige Immobilien finden. Zwei Beispiele sind hier der Landkreis Regen bei Regensburg oder der Landkreis Gunzenhausen bei Nürnberg. Hier sind die Mieten oftmals auch sehr gering.
Warum gibt es eigentlich Wohnungsmangel?
Insbesondere auf eine schlechte Planung wird von den Forschern der allgemein herrschende Wohnungsnotstand zurückgeführt. Städteplaner und Baubranchen haben Deutschland über einen viel zu langen Zeitraum hinweg als Auswanderungsland betrachtet. Auf die stärkere Zuwanderung, insbesondere aus den östlichen EU-Ländern, wurde deshalb verspätet reagiert. Die Zahl der preiswerten Sozialwohnungen hat sich seit dem Jahr 2002 nahezu halbiert. Von 2,5 Millionen Wohnungen sank die Zahl auf 1,3 Millionen. Forscher sehen gerade in diesem Bereich den größten Nachholbedarf. Das Pestel-Institut in Hannover meint, dass die Wohnungsbaulücke nur dann geschlossen werden kann, wenn bis zum Jahr 2020 etwa 400.000 neue Wohnungen entstehen. Der Trend geht auch in diese Richtung. 376.000 Baugenehmigungen wurden allein im Jahr 2016 erteilt und 278.000 Wohnungen wurden fertiggestellt. Im Vergleich zum Jahr 2014 sind das satte 20 Prozent mehr.