Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
Ist das Tal der Niedrigzinsen bald durchschritten?
In den vergangenen Jahren gab es wenig gute Nachrichten für heimische Sparer. Der Leitzins der Zentralbank für den Euroraum fiel nahezu kontinuierlich auf den historischen Tiefstand von null Prozent. Doch nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble könnte eine Wende bevorstehen.
Schäuble sieht Anzeichen für eine Kehrtwende in der Zinspolitik
„Ich hoffe, dass es bald zu Ende ist!”. Mit diesen Worten bezog Schäuble bei einem Wahlkampfauftritt in Schleiz (Thüringen) klar Stellung zur Niedrigzinspolitik der Zentralbank. Diese hatte den Leitzins im März 2016 auf null Prozent gesenkt. In der Folge waren sogar Spekulationen über Negativzinsen aufgekommen. Doch der stetige Abwärtstrend könnte durchbrochen werden. Schäuble sieht nach eigener Aussage zumindest Anhaltspunkte dafür.
Vorsichtige Kursänderung möglich
Dass die Zinsen für den Euroraum so gering sind, ist vor allem den Ländern aus dem Süden geschuldet. Diese sind auf günstiges Geld angewiesen, um ihre schwächelnde Wirtschaft zu stützen. Insofern will Schäuble seinen Vorstoß für steigende Zinsen auch nicht als Kritik am Kurs der EZB verstanden wissen. Allerdings stellt er ebenso fest, dass deutsche Sparer unter den niedrigen Zinsen zu leiden haben. Ein Widerspruch, den die Zentralbank nur schwer lösen kann. Aus diesem Grund sind hohe Sprünge des Zinsniveaus nicht zu erwarten. Stattdessen dürfte ein leichter Anstieg der bestmögliche Verlauf sein, den Sparer erwarten können. Tatsächlich ist eine Kursänderung für die EZB ein heikles Unterfangen, weil sie ganz unterschiedliche Interessen berücksichtigen muss. Das sieht auch der Bundesfinanzminister so: „Ich hoffe, dass das gutgeht”.
Des einen Leid, des anderen Freud
Ein reiner Bundesfinanzminister war Schäuble bei seinen Äußerungen sicher nicht, vielmehr dürften die Ankündigungen im Zusammenhang mit der kommenden Wahl stehen. Denn letztlich würden vor allem die deutschen Sparer von einer veränderten Geldpolitik profitieren. Für den Bundeshauhalt waren die extrem günstigen Kredite hingegen eine Freude, weil Zinsen in dreistelliger Millionenhöhe eingespart werden konnten. Solche guten Bedingungen gäbe es für die Bundesrepublik wie für andere europäische Länder nach einer Anhebung des Leitzinses nicht mehr.
Entscheidung noch im Herbst 2017?
Einen möglichen Termin für den Kurswechsel hat Schäuble ebenfalls schon benannt. So könne er sich vorstellen, dass bereits bei der Ratssitzung im September eine entsprechende Entscheidung falle. Das würde bedeuten, dass noch im Herbst 2017 eine Leitzinsänderung möglich ist. Zumindest langfristig wären konservative Geldanlagen damit wieder interessanter. Bis zu dem Tag, an dem die Zinsen ein attraktives Niveau erreichen, müssen sich Sparer allerdings noch gedulden.